Zehn Jahre klären & lösen
Newsletter 3/2015
Anfang Juni haben wir im Garten unseres Büros unser zehnjähriges Firmenjubiläum mit Wein, Bier und Häppchen, aber vor allem mit Kolleg/innen, Freund/innen und Weggefährten gefeiert. Und dabei haben wir auch an die Zeit gedacht, als wir uns vor zehn Jahren zusammen getan haben und uns vorgenommen haben zu mediieren. Hier nun unsere Geschichte, nach der wir so oft gefragt wurden.
Wir vier haben uns damals während unserer eigenen Mediationausbildung im Mediationsbüro Mitte bei Jamie Walker und Birgit Keydel kennen gelernt, die wir aus ganz unterschiedlichen Gründen gemacht haben. Willy, um einen Konflikt zwischen seinen Eltern zu bearbeiten, Michael, weil er lernen wollte, wie er in seinen Seminargruppen besser mit Konflikten umgehen kann. Carolin wollte aus ihrer Erfahrung als Teamleiterin mehr über Konfliktmanagement wissen, Zoë war einfach neugierig, dieses Verfahren zu erlernen, weil sie Mediation schon in anderen Zusammenhängen kennen gelernt hatte. Von Anfang an waren wir von Mediation begeistert und im Laufe der Mediationsausbildung hatten wir vier immer mehr Lust, auch nach der Ausbildung weiter zu machen und zusammen zu arbeiten. Und so setzten wir uns bei Willy in der Küche zusammen und haben uns einen Namen überlegt, einen Flyer entworfen, Visitenkarten in Auftrag gegeben, eine Homepage selber gebaut und auf die ersten Aufträge gehofft. Den Namen haben wir heute noch, die Flyer hingegen waren eher ein gruppendynamischer Prozess, als eine sinnvolle Werbemaßnahme.
Als wir dann nur wenige Monate nach dem Ende der Ausbildung eine Ausschreibung für ein Konfliktpräventionsprojekt an zwei Berliner Schulen gefunden hatten, uns darauf bewarben und den Zuschlag sogar bekommen hatten, hatten wir unseren ersten großen Auftrag. Frisch nach der Ausbildung mangelte es uns zwar hier und da an Erfahrung, nicht aber an Begeisterung und Engagement. Und es hat einfach viel Spaß gemacht, endlich all das anzuwenden, was wir in der Ausbildung gelernt hatten.
Natürlich dachten wir, dass es von hier aus nur noch steil bergauf gehen würde, aber auch damals schon waren wir mit Mediation nicht alleine in Berlin und das Meditationsverfahren in der Öffentlichkeit noch nicht sehr bekannt. Und so gab es in den ersten Jahren immer wieder Phasen, in denen wir darüber nachdachten, was wir denn nun unternehmen müssten, damit mal wieder jemand bei uns anruft.
Während wir am Anfang dachten, dass wir uns zuallererst mal auf uns konzentrieren müssen, haben wir mit der Zeit immer mehr Kontakt zu anderen Mediator/innen gesucht und unseren Horizont Jahr für Jahr erweitert.
Ein Meilenstein war sicherlich der Anruf von Jamie Walker, die nachfragte, ob nicht jemand von uns Lust hätte, als ihr Assistent an einer ihrer Mediationsausbildungen mitzuwirken. Ohne diesen Schritt hätten wir vielleicht nicht so schnell darüber nachgedacht, eigene Ausbildungen anzubieten.
Immer deutlicher wurde uns, dass wir eigene Räume brauchen. Im Frühjahr 2009 haben wir uns auf die Suche gemacht. Wir hatten zwar schon eine Idee, wie wir die eigenen Räume bespielen würden, so ganz klar war es uns aber noch nicht, wie sich das am Ende wirklich anfühlen würde. Seit Sommer 2009 sind wir nun in der Gubener Straße und es fühlt sich gut an.
Aus unseren Schulerfahrungen heraus haben wir im Sommer 2008 mit der ersten Schulmediationsausbildung begonnen. Im November dieses Jahres startet nun der mittlerweile 14. Kurs. Im Januar 2010 begann dann unsere erste eigene große Mediationsausbildung, seit 2012 bieten wir auch in Köln eine Ausbildung an.
In den letzten Jahren ist viel passiert. In Köln arbeiten wir nun schon jahrelang eng mit Rüdiger Hausmann zusammen, aus unseren Ausbildungen heraus haben sich neue Mediationsbüros gegründet, worauf wir sehr stolz sind! Und wir haben immer noch Kontakt zu sehr vielen Menschen, die ihre Ausbildung bei uns gemacht haben, worüber wir uns sehr freuen.
Gleichzeitig haben wir unsere Arbeit professionalisiert. Neben viel Engagement in verschiedenen Gruppen, Vereinen und Netzwerken, haben wir selber unterschiedliche Weiterbildungen gemacht. Zudem sind wir gerade dabei zu entdecken, dass es in vielen Fällen unterschiedlicher Beratungsformate bedarf, um den Bedarfen unserer Kunden gerecht zu werden. Gerade arbeiten wir daran, unterschiedliche Beratungsformate wie Mediation, Supervision, Coaching und Organisationsberatung zu integrieren. Und wir befinden uns dabei wieder einmal in spannenden Diskussionen darüber, wie dies gut gelingen kann.
Das Wichtigste aber ist, dass über die ganzen Jahre die Freude daran mit Menschen zu arbeiten und sie dabei zu unterstützen, Dinge, die ihnen wichtig sind, zu klären, geblieben ist. Gleichzeitig möchten wir weiter daran arbeiten, den Gedanken der Mediation zu verbreiten und ganz allgemein zur Verständigung in der Welt beizutragen. Das war es, was uns von Anfang an an Mediation begeistert hat und diese Begeisterung ist geblieben.
Danke an alle, die uns die Jahre über begleitet haben. Ohne euch wären wir niemals dort, wo wir jetzt sind. Und wir freuen uns weiterhin auf viele spannende Begegnungen mit alten Bekannten und neuen Menschen.